15. 3.

A) 17. November

Kampf für Freiheit und Demokratie

Dies ist ein Musterbeispiel dessen, wovon ich Ihnen abrate. Bleiben Sie nicht bei auswendig gelernten Formeln, gehen Sie zu den Grundlagen! "Kampf für Freiheit und Demokratie" sagt absolut nichts über die Geschehnisse von 1939, 1989, über die Rolle dieser Geschehnisse im kollektiven Bewusstsein, über das hohe Ansehen dieser Geschehnisse, deren am staatlichen Feiertag gedacht wird.

0 Punkte

17. November 1989: Tag der Demokratie; 1939; politische Wende; Proteste, weil Studentendemonstrationen niedergeschlagen worden waren (sie protestierten gegen die deutsche Besatzung)

1) "Tag der Demokratie" - nichtssagend, inhaltslos. 2) Im November 1939 gab es keine "politische Wende". Der Rest ist richtig, aber zu allgemein, wenig Informativ. 

Höchstens 1 Punkt

Dieses Datum hat gleich zwei historische Ereignisse: 

Zum einen die Studentenproteste (1939) gegen die Okkupation Tschechiens durch Nazi-Deutschland, zum anderen den "Jahrestag" der sogenannten "samtenen Revolution".

Erster Teil richtig, obwohl wenig informativ, der zweite Teil enthält eine Verwechslung. Der "Jahrestag" WAR die "samtene Revolution"! 

Höchstens 1 Punkt

17. November des Jahres 1939: Studentenproteste gegen die deutsche Besatzung

Kein Kontext bei 1939 und keine Angaben zu 1989.

1 Punkt

  • 17. 11. 39: Studenten protestieren gegen die deutsche Besatzung & werden niedergeschlagen
  • 17. 11. 89: Tag der Demokratie

Praktisch dasselbe wie in der vorhergehenden Antwort. Kein Kontext bei 1939 und eine bloße inhaltslose Formel bei 1989.

1 Punkt

Am 17. November wird Tschechisch endlich von Nazi Truppen befreit und diese Datum wird ergestellt als ersten tatsächlichen Tag der neue Republik. Die selbe Datum wird auch im tschechischen Verfassung als den Tag in dem Tschechisch wird selbstständing von der Slowakei am Anfang der 20 Jh.

Seien Sie mir nicht böse, wenn ich die Wahrheit ganz direkt sage, ich möchte Sie nur rechtzeitig warnen. Alles in dieser Antwort ist falsch. Am 17. 11. wurde Tschechien nicht von den Nazis befreit und am 17. 11. hat sich Tschechien nicht von der Slowakei getrennt und schon gar nicht am Anfang des 20. Jh.! Dies sind keine Detailfehler, dies sind Symptome tiefgehender Unkenntniss! Wenn man sich dermaßen wenig orientiert in der Geschichte Mitteleuropas, muss man dringend anfangen, die Mängel nachzuholen! Dann reicht es nämlich nicht, wenn man einzelne Fakten auswendig lernt, es fehlt das Skelett der allgemeinen Kenntnisse, an die man die neuen Fakten anknüpfen kann. Fangen Sie bitte rechtzeitig an, Übersichtswerke zur Geschichte Mitteleuropas zu lesen, sonst werden Sie wohl große Probleme bei der Prüfung haben. Ich will Sie nicht entmutigen, umgekehrt, dies ist eine Empfehlung, die Ihnen helfen soll.

Dasselbe gilt von der Sprache. Mangelhafte Sprachkenntnisse werden Sie an korrekten, präzisen Äußerungen hindern. Man muss sich in der Sprache gut fühlen, um sich gut auszudrücken. Unsere Prüfung wird faktisch anspruchsvoll sein - wenn Sie dazu noch Probleme mit Ihrem Deutsch haben sollten, wird es zu viel für Sie. Außerdem: wie dem Vorlesungsverzeichnis entnommen werden kann, ist Deutsch die offizielle Unterrichtssprache in unseren Vorlesungen, das war von Anfang an klar.

0 Punkte

Nach der letzten Vorlesung (3. 5.) hatten wir eine kleine Diskussion über diesen letzten Kommentar und es hat sich gezeigt, dass er zu Missverständnissen führen kann. Ich versuche natürlich immer, mir vorzustellen, wie meine Aussagen auf andere wirken können, aber hier hat meine Einschätzung offensichtlich versagt. Die Ausrufezeichen und der ganze Kritizismus erwecken (auch für meine Augen jetzt, mit einem zeitlichen Abstand) einen eher aggressiven Eindruck. Das war keineswegs meine Absicht! (Schon wieder ein Ausrufezeichen: für mich hier lediglich ein Zeichen von Nachdruck, von Ernst, nicht von "Wut" oder so was... Als ich die Ausrufezeichen verwendet habe, wollte ich damit andeuten: DIES ist mir jetzt sehr wichtig.) Ich lasse den Kommentar so, wie er ist, denn ich habe die Zensur hier bereits ausgeschlossen, statt dessen hebe ich die wichtigste Stelle hervor und versuche den Rest ins richtige Licht zu rücken:

Ich habe Ihnen schon in der vorletzten Vorlesung, als ich die Veröffentlichung der Übungen und der Kommentare angekündigt habe, gesagt, dass meine kritischen Einwände gegen niemanden persönlich gerichtet sind und dass ich versuche, Ihnen gewisse Sachen zu erklären, mehr nicht. Konstruktive Kritik pur, mindestens als meine Absicht. Deswegen sind alle Antworten anonym, die Kritik (falls sie vorhanden und angebracht ist) orientiert sich nur an den Antworten selbst, nicht an den Personen. Wir alle wissen, dass wir die Übungen ohne Vorbereitung gemacht haben, als spontane Tests des Gedächtnisses und Training der präzisen Formulierung. Das war absichtlich so (es hätte wenig Sinn zu testen, wie man sich extra für 1-2 Fragen vorbereitet hat - vor der Prüfung werden Sie sich auch nicht für 1-2 Fragen vorbereiten, sondern für weit mehr und für das Gedächtnis wird das eine Herausforderung sein). Daher war es von Anfang klar an, dass die Antworten nicht perfekt sein können. Um so besser! Gerade die nicht perfekten Antworten enthalten Stellen, die eines Kommentars wert sind und an denen wir etwas für die Prüfung lernen können: wie man nicht zu knapp oder nicht zu vage schreiben sollte, worauf man aufpassen muss, was zu kurz ist usw. Wenn Sie also bei Ihrer Antwort wenige Punkte, dafür aber kritische Einwände gefunden haben, ist es kein "Versagen", sondern lediglich eine Anregung und hoffentlich ein Ansporn. Alles Teil des Lernens! Wir sind noch nicht bei der Prüfung, wir lernen immer noch.

Das gilt auch für den Fall, dass man Probleme hat mit dem Deutschen. Es ist eine Tatsache, dass man für diesen Kurs (und dieses Studium) gute Deutschkenntnisse braucht, um sich mit gewisser Leichtigkeit ausdrücken zu können. Das kann man ja nachholen, dazu ist die Universität da. Wenn wir jetzt im April/Mai Schwierigkeiten identifiziert und klar benannt haben, bleibt immer noch viel Zeit bis zu den Prüfungsterminen, damit man seinen schriftlichen Ausdruck verbessern kann. Es wird (neben dem Junitermin) Termine im Oktober, November/Dezember (noch zu bestimmen), Januar und Februar geben. Bis dahin kann man ja an einem Sprachkurs teilnehmen, im Selbststudium viel lernen (um so mehr, als man die Sprache auch für andere Lehrveranstaltungen braucht, so dass der Arbeitsaufwand sich wirklich lohnt), mit Mitschülern und Freunden üben, zu Konsultationen kommen usw. Wichtig ist, dass das Problem identifiziert wird. Es wäre von mir falsch, wenn ich meine Studenten beruhigen würde: "Alles ist in Ordnung, es passt schon..." - und bei der Prüfung würde sich dann herausstellen, dass es nicht stimmte. Deswegen spare ich JETZT nicht mit Kritik, zu einer Zeit, wo alles noch nachgeholt werden kann.

A propos: ich habe nie jemandem einen einzigen Punkt bei der Prüfung abgezogen wegen der Deutschkenntnisse, ich bewerte immer nur die Fakten und die inhaltlichen Zusammenhänge.


B) Wenzel Peter

Wenzel Peter (1745-1829): war ein böhmischer Maler, der für seine - sehr detailreichen - Tierdarstellungen bekannt; seine Werke befinden sich in der Vatikanischen Pinakothek

Wenn es noch eine zwei Angaben zu seiner Biographie und eine genauere Charakteristik seines Werkes gäbe, wären es wohlverdiente Punkte.

Wenzel Peter war ein tschechischer Maler, er lebte im 17 bzw. 18. Jahrhundert. Seine Motive waren hauptsächlich Tiere. Der Pabst kaufte fast zwei Dutzend seiner Gemälde, die in den Vatikanischen Museen hängen.

"Papst" mit "p". Zeitliche Einordnung ganz falsch. Es fehlt eine kurze Charakteristik seines Werkes. Fast nichts zur Biographie.

1 punkt

  • Tiermaler aus 18. Jh. 
  • berühmtes Gemälde = Adam & Eva

Sehr wenig informativ. Wir können jemanden kaum ins 18. Jh. einordnen, wenn er noch das erste Drittel des 19. Jh. erlebte und gerade da seine wichtigsten Werke geschaffen hat.  Es fehlt eine kurze Charakteristik seines Werkes. Fast nichts zur Biographie.

Höchstens 1 Punkt

Er war ein tschechischer Maler u. Handwerker im 18. und 19. Jahrhundert. Seine Bilder hängen u. a. in den vatikanischen Museen, da ein Papst seine Werke sehr schätzte.

Wenn seine Bilder eine gewisse "Handwerkerqualität" hatten, bedeutet das noch nicht, dass wir ihn als "Handwerker" bezeichnen können. Metaphorisch schon, aber doch nicht in der Angabe seines Berufs...  Es fehlt eine kurze Charakteristik seines Werkes. Fast nichts zur Biographie.

1 Punkt

Wenzel Peter war ein sehr bekannter tschechischer Maler/Künstler des 18. Jahrhunderts, dessen Werke sogar einen Raum der vatikanischen Pinothek zieren. Er war Vertreter des natürlichen Realismus. Dazu zählen z B. Darstellungen von Tieren (Tiger, Löwe).

Gemäldegalerie heißt "Pinakothek". "Natürlicher Realismus" - kein glücklicher Begriff. Was ist denn natürlich?  Es fehlt eine kurze Charakteristik seines Werkes. "Sehr bekannt" war er auf keinen Fall. Zum 18. Jh.: siehe oben. Fast nichts zur Biographie.

1 Punkt

Künstler des 18./19. Jhdts, war in Tschechien für seine Bilder nie besonders beliebt, aber der Papst hatte im Vatikan einen eigenen Raum für eine Sammlung von Wenzels Bildern. Malte Raubtiere.

Er war in Tschechien nie besonders bekannt, das heißt nicht, dass er unbeliebt gewesen wäre. Es fehlt eine kurze Charakteristik seines Werkes. Fast nichts zur Biographie.

1,5 Punkte

Tschechischer Künstler des 18. & 19. Jahrhunderts, dessen Bilder innerhalb des Landes nie besonders geschätzt wurden. Bekanntheit erlangte er, weil der Papst seinen gesamten Bildbestand kaufte und ein eigener Raum in der vatikanischen Sammlung nur seine Werke beinhaltet. Besonders charakteristisch sind seine Darstellungen von Raubtieren in Aktion sowie seine Darstellung des Garten Eden.

Er war in Tschechien nie besonders bekannt, das heißt nicht, dass seine Werke nicht geschätzt worden wären. Sie konnten einfach nicht geschätzt werden. Sonst in Ordnung.

3 Punkte

Lebte in der ersten Hälfte des 19. Jhd. Geb. in Karlsbad - Tierbilder - Galerie Borghese, Papst Gregor XIII, Vatikanische Museen, Professor an der Lukas-Akademie

Ein Borghese war sein Gönner, in der Galleria Borghese gibt es aber keine Bilder von ihm.  Es fehlt eine kurze Charakteristik seines Werkes. Zeitlich haben Sie ihn nur sehr grob eingeordnet. Es ist schon ein Unterschied, ob er um 1750 oder um 1800 geboren wurde. Stichwortartige Antworten sind in Ordnung, aber es muss klar sein, was gemeint wird. Was wird z. B. mit Gregor XIII. gemeint? Ich weiß es und ich weiß auch, dass Sie es wissen, aber auf dem Zettel steht es nicht und ich kann es nicht bewerten.

Alles irgendwie zur Hälfte beantwortet, daher 1,5 Punkte.


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